Großformatige bezeichnete Papierbahnen sind objekthaft im Museumsraum platziert. Über den Köpfen windet sich das Papierobjekt durch den Raum, gibt hier Wege vor, nimmt anderswo Umwege, verzweigt sich, kürzt ab, steigt steil an, fällt rasant ab und ist so den Saumpfaden in der Region nachempfunden. Das weiße Papier, das dabei zum Einsatz kommt, steht sinnbildlich für eine neue Seite, die dem Museumsbestand hinzugefügt wird. Auf ihm sind einzelne gezeichnete Objekte – quasi ein weiteres Mal konserviert – dargestellt.
Die gezeichneten Formen haben formale oder inhaltliche Bezugspunkte zur Sammlung des Hauses, sind manchmal angeschnitten und werden aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang entnommen und abstrahiert dargestellt. Dabei gilt das Interesse der Künstlerin unscheinbaren Objekten, die sie fokussiert und denen sie in vergrößerter Darstellung besondere Aufmerksamkeit widmet. Ähnlich dem Blick durchs Mikroskop ist Lavinia Lanner daran interessiert, Größenverhältnisse zu verändern und den Museumsraum durch ihre Intervention zu einer Schnittmenge von Ausschnitten zu machen.
Eröffnung am Donnerstag, 28. November 2024, 19 Uhr
Einführende Worte von Mirela Baciak, Direktorin des Salzburger Kunstvereins
Ausstellungsdauer: bis 28. Februar 2025
Öffnungszeiten: November und Dezember: Fr, 13 - 16 Uhr Jänner und Februar: Mi, Do und Fr, 10 - 17 Uhr (ausgenommen 1. Jänner)
Dieses Projekt ist eines von fünf Ergebnissen der Landes-Ausschreibung "SIMULTAN. Zeitgenössische Kunstproduktion in Salzburgs Regionalmuseen". Unter dem Motto SIMULTAN wurden Künstler*innen aus allen Sparten eingeladen, auf Sammlungsbestände einzugehen, sich mit den Standorten der Regionalmuseen zu verbinden, gesellschaftspolitisch relevante Themen aufzugreifen, Dialoge anzuregen, neue Fragen zu stellen und Impulse aus ihrer künstlerischen Praxis zu geben. Nach den realen Präsentationen in den Museen folgen digitale Rundgänge auf den jeweiligen Homepages. Mehr dazu erfahren Sie unter: https://www.periscope.at/